Hausbesetzung eines ver.di-Gebäudes (Michaelkirchstr. 4, Berlin-Kreuzberg)
Berlin, 27.5.2008. „Heute, am 27.05.2008, haben wir um 17:45 Uhr ein Haus besetzt! Das Haus gehört Ver.di und stand viele Jahre leer. Nun haben wir gesagt: Schluss mit sinnlosem Leerstand – her mit dem sozialen Zentrum! Das Haus befindet sich direkt am Michaelkirchplatz. Zu Fuss braucht ihr vom Kotti nur 5 Minuten.“ (Quelle: Handzettel)
Die Dokumentation beginnt ca. 21:00 Uhr vor dem Haus, als Bullen die Eingangstür aufbrechen. Möglicherweise sind sie da aber bereits, wie die BesetzerInnen selbst, über das Dach in das Spekulationsobjekt eingestiegen. Nicht, weil Häuser generell nicht besetzt werden dürften, sondern weil Ver.di und ein Immobilienverwalter Strafanträge gestellt haben.
Vor dem Haus versammelten sich ungefähr 300 UnterstützerInnen, die sich durch ihre Anwesenheit und Sprechchöre mit den Besetzenden solidarisierten und später von Bullen mit Platzverweisen und Fusstritten bis Heinrich-Heine-Straße belästigt wurden. (Ein Augenzeuge berichtete, dass scheinbar wahllos Menschen in Wannen gezogen wurden.)
Ströbele ist mit seinem Einsatzfahrrad vor Ort und kommentiert das Geschehen, die leerstehenden Häuser in Berlin und die mangelnde Verhandlungsbereitschaft der Gewerkschaft Ver.di. Am nächsten Morgen äußern sich die BesetzerInnen selbst zu ihrer Aktion und darüber, wie absurd es ist, dass Wohnungen hin und her verkauft werden und selbst Gewerkschaften bei dem Planspiel „Immobilienspekulation“ möglichst unauffällig mitmischen wollen (s. pdf-Stellungnahme und Konzept der Besetzenden).
– – – ENGLISH – – –
„Today, the 27th of may, we have squatted a house at 5:45 p.m.! The house belongs to Ver.di and has been vacant for many years. Well, we said: Stop the mindless vacancy – let’s get a social hub! The house is located directly at Michaelkirchplatz, within walking distance (5min) of Kottbusser Tor.“
The documentary starts at about 9 p.m. infront of the house where pigs force open the entrance. At this time they might already got into the „matter of economical venture“ by using the roof, just as the squatters did. Not because squatting is illegal, but due to the fact that the labor union Ver.di and their estate manager have filed a complaint.
300 supporters, who showed solidarity with the squatters by presence and chants, had gathered infront of the house and were later annoyed by pigs with restraining orders and kicks. (A witness reported that people were apparently pulled into police vans at random.)
Stroebele (a representative) comments on the events, vacant houses in Berlin and the lack of negotiation from the labor union (Ver.di) the house belongs to. The next day the squatters comment on their action themselves and how absurd it seems that flats are sold back and forth and even labor unions want to take part in the business game „economical venture“ preferably without attracting attention (see the pdf statement and concept of the squatters).
#####
Live-Videostreams: https://www.periscope.tv/freundeskreisv
Fotos: https://twitter.com/freundeskreisv/media
Tweets: https://twitter.com/freundeskreisv