Keinen Fahrschein und trotzdem keine Angst vor Kontrollen. Der Pinke Punkt
Veröffentlicht 2004 in Berlin: Der Pinke Punkt. Ein Punkt. Viele Möglichkeiten.
Der Pinke Punkt ist das Erkennungsmerkmal für alle, die umsonst ans Ziel wollen. Gegen Verschärfung der Lebensbedingungen, Ausgrenzung und unbezahlbare Fahrkarten bringen wir die Solidarität von unten wieder ins Spiel. (…)
http://www.mai-steine.de/themen/pink.htm
Text der DVD-Beilage
Der Pinke Punkt stelle sich vor
Keinen Fahrschein und trotzdem keine Angst vor Kontrollen – mit dem Pinken Punkt kann dieser Traum bald wahr werden. Der Pinke Punkt ist das Erkennungszeichen für alle, die umsonst ans Ziel wollen. Pinke Treffpunkte an den Bahnsteigen markieren den Standpunkt der Gratisfahrt. Leben Sie Ihren Traum: Mit dem Pinken Punkt treffen Sie immer die richtigen Leute.
Gruppenreisen zu Gruppenpreisen
Gemeinsam sind Sie stark. Ob auf City-Strecken oder im Zug nach Nirgendwo: Große Gruppen haben es viel leichter, den Kontrolleuren zu erklären, dass sie jetzt Pause haben. Lassen Sie es nicht zu, dass andere Fahrgäste kontrolliert werden – denn pink fahren heißt solidarisch sein. Und wenn alles gut geklappt hat, dann verabreden Sie sich gleich für die Rückfahrt. So wird das Reisen richtig billig!
Clever fährt am längsten
„Und wenn ich allein bin?“ Kein Problem, auch dann können Sie etwas tun. Entwickeln Sie den Blick für Kontrolleure und warnen Sie andere. Wechseln Sie rechtzeitig den Waggon. Sie haben einen Fahrschein? Dann suchen Sie ihn möglichst lange. Damit ersparen Sie anderen lästige Bußgelder. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Was fällt Ihnen ein?
Losfahren, anstecken, ankommen
Zeigen Sie anderen Fahrgästen, dass Sie den Pinken Punkt unterstützen. Tragen Sie den Pinken Punkt. Machen Sie andere Fahrgäste auf die neuen Möglichkeiten aufmerksam.
Think pink…
Mobil zu sein, kostet Geld. Wer keins hat, kommt nicht weit. Dabei ist Mobilität die Voraussetzung dafür, um zu Behörden, zum Arzt, zur Arbeit, Schule und Uni zu kommen. Natürlich auch, um die schönen Seiten des Lebens genießen zu können, Freunde zu besuchen, raus zu gehen, den Ort zu wechseln.
Aber nicht nur fehlendes Geld kann eineN am Fahren hindern. Es gibt Menschen, deren Mobilität fast gänzlich eingeschränkt werden soll, Flüchtlinge und MigrantInnen zum Beispiel. Ihnen ist die Fahrt von einem Landkreis in den anderen bei Strafe verboten. Das Bundesinnenministerium hat sich für diese drastische Einschränkung der Mobilität einen besonderen Namen ausgedacht: die „Residenzpflicht“. Und wer die Residenzpflicht verletzt und dabei erwischt wird, dem droht die Abschiebung.
In Bahnhöfen sind nichtdeutsche aussehende Menschen deshalb besonders häufig Opfer willkürlicher Passkontrollen. Auf den zentralen Umsteigebahnhöfen wie Alexanderplatz, Banhof Zoo oder Friedrichstraße patroullieren BVG und Bundesgrenzschutz gemeinsam, um die Betroffenen sofort festnehmen zu können.
…go pink
Wo es Einschränkungen der Bewegungsfreiheit gibt, gibt es Strategien, trozudem in Bewegung zu bleiben. Ticketweitergabe, Schwarzfahren oder illegale Einreise sind einige der vielen Beispiele für die individuelle Flucht nach vorn. Diese Beispiele wollen wir aufgreifen und zu gemeinsamer Aktion ermutigen. Gegen Verschärfung der Lebensbedingungen, Ausgrenzung und unbezahlbare Fahrkarten bringen wir die Solidarität von unten ins Spiel. Wer pink fährt, nimmt dich auf seinem Ticket mit. Sprich andere an und überwinde die Anonymität der Fahrgastzelle!
Der Pinke Punkt soll als Erkennungszeichen für alle dienen, die umsonst ans Ziel wollen. Egal ob zur Uni, zur Arbeit, zu Freunden oder an den Wannsee: Wir fahren pink!
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